Der Glücksspielanbieter Sunmaker ist in Deutschland in der jüngeren Vergangenheit als Sponsor von mehreren Fußballvereinen in Erscheinung getreten. Ein Investment, was ganz offenbar Früchte getragen hat. Genau aus diesem Grund möchte der Konzern sein Sponsoring in Deutschland weiter ausbauen. Insbesondere die dritte Liga scheint es dem Unternehmen angetan zu haben, welches neben den Casinospielen auch Sportwetten unter seiner Marke zur Verfügung stellt. Mindestens für die kommende Saison wird der Glücksspielkonzern mindestens sieben Vereine der Liga unterstützen.
Von Liga Eins bis Drei mit dabei
Die Mischung zwischen Sunmaker und Vereinen aus dem deutschen Profifußball scheint zu stimmen. Bereits seit geraumer Zeit ist der Glücksspielanbieter in Deutschland zum Beispiel als Sponsor des kommenden Bundesligisten SC Paderborn aktiv. Ebenso werden gleich zwei Vereine in der zweiten Fußball Bundesliga unterstützt. Ausbauen möchte der Glücksspielanbieter sein Engagement künftig offenbar aber vor allem stark auf die dritte Liga in Deutschland. Diese startet am Wochenende vom 19. bis zum 22. Juli und verspricht in diesem Spieljahr wieder eine ganze Menge Hochspannung. Für Sunmaker, eine Marke der Cherry AB, ist die kommende Saison aber auch aus geschäftlichen Gründen interessant.
Mit dem SC Preußen Münster, dem FC Hansa Rostock, dem FC Magdeburg, dem FSV Zwickau, SV Waldhof Mannheim, Hallescher FC oder Carl Zeis Jena werden gleich sieben Vereine der Liga in der kommenden Saison unterstützt. In allen Fällen wird Sunmaker als Trikotsponsor auftreten. Damit aber nicht genug: Wie Insider wissen, befindet sich der Glücksspielanbieter auch in Verhandlungen mit dem MSV Duisburg, so dass die Anzahl der kooperierenden Vereine bis zum Saisonstart noch ansteigen könnte.
Die Masse soll es offenbar richten
Grundsätzlich sind die Kooperationen von Sportvereinen mit einem Glücksspielunternehmen keine Seltenheit. Auch der deutsche Profifußball wird durch zahleiche Partnerschaften gekennzeichnet, die Vereine mit ganz unterschiedlichen Unternehmen der Glücksspielbranche eingehen. Allerdings: Eine derartige Offensive, wie sie Sunmaker gerade startet, gehört eher zu den seltenen Erscheinungen. Zudem durchaus ein wenig kurios, dass sich der Anbieter für die dritte Liga in Deutschland interessiert. Im Vergleich zu den oberen beiden Profiligen ist die dritte Liga rein mit Blick auf die Beliebtheit doch recht deutlich abgeschlagen. Für Sunmaker aber offenbar ken Problem. Gegenüber dem „MDR“ ließ der Konzern mitteilen: „In der 3. Liga können wir mit mehreren Vereinen zusammenarbeiten und somit mehr unserer Kunden abdecken. Mit einem Verein in der Bundesliga können wir nicht so viele Fans erreichen wie mit zehn Vereinen in der 3. Liga.“
Rein finanziell lohnt sich die Investition im Vergleich zur Bundesliga nur bedingt. Der Konzern soll zwischen 400.000 und 800.000 Euro für die Trikotwerbung an die Vereine zahlen. Bei offenbar angepeilten zehn Vereinen wäre dies also eine stolze Summe von immerhin acht Millionen Euro. Zum Vergleich: Der Hamburger SV in der 2. Bundesliga kassiert von Hauptsponsor Emirates eine Summe von rund 2,5 Millionen Euro jährlich.
Engerer Kontakt mit den Fans geplant
Abgesehen von der Werbung auf den Trikots möchte Sunmaker die Kooperationen laut eigener Aussage auch dazu nutzen, um mit den Fans vor Ort stärker in Kontakt treten zu können. Auf diese Art und Weise erhofft sich das Unternehmen, Feedback zu den eigenen Produkten zu erhalten und so Innovationen oder Verbesserungen vorantreiben zu können. Über all dem steht das Ziel, sich auf dem deutschen Glücksspielmarkt einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu sichern. Ebenso teilte der Konzern mit, dass man durch die engmaschige Kooperation ein Signal an die Bundesrepublik senden wolle. Bereits seit Jahren tob in Deutschland die Diskussion um eine mögliche Liberalisierung der Glücksspielbranche, wirkliche Fortschritte wurden bisher allerdings noch nicht verzeichnet. Die Zukunft ist in dieser Hinsicht zudem noch recht offen.
Berits auf der eigenen Seite wissen die Glücksspielkonzerne aber schon jetzt die beteiligten Profiligen, die einzelnen Vereine und auch den DFB in Deutschland. So erklärte Jens Rauschenbach als Präsident des Hallescher FC: „Jeder Verein von der ersten bis zur dritten Liga hat einen Wettanbieter als Werbepartner. Warum sollten wir uns dem verschließen?“ Auch andere Vereine und ihre Präsidenten wiesen darauf hin, dass es sich um eine gute Partnerschaft handele. Betont wurde aber auch, dass sich die Werbung jeweils nur auf das Sportwetten-Portal des Glücksspielkonzerns beziehe und der Casino-Bereich von der Werbung ausgeschlossen sei.
Auch die Konkurrenz ist tätig
Sunmaker ist natürlich nicht der einzige Glücksspielanbieter, der den deutschen Profifußball stark für sich entdeckt hat. Vor wenigen Tagen wurde erst bekannt, dass der Glücksspielanbieter SkillOnNet seine Lizenz aus dem Bundesland Schleswig-Holstein verlängern darf. Der Konzern, zu dem unter anderem die Marke DrückGlück gehört, ist bereits seit geraumer Zeit als Partner des Fußballvereins Holstein Kiel aktiv. Im Zuge der Lizenzverlängerung in Schleswig-Holstein wurde mitgeteilt, dass auch die Partnerschaft mit den Störchen intensiviert werden soll. Ganz offensichtlich bewegt sich der Profisport hier also in eine klare Richtung und gibt auf diese Art und Weise ein deutliches Statement Richtung Politik ab. Dazu passend wurde die deutsche Politik jüngst erst von der EGBA dazu aufgefordert, endlich transparente und klare Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Glücksspielregulierung ins Leben zu rufen.