Seit Oktober 2020 gelten in Spanien neue Glücksspielregeln. Wie so häufig, werden diese von unterschiedlichen Institutionen auf unterschiedliche Weise interpretiert. Deshalb gibt es nun erneute Diskussionen, ob das Glücksspiel in Spanien generell zu Problemen führt oder nicht.
DGOJ: Glücksspiele stellen keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar
Um abschätzen zu können, ob das Glücksspiel für Spanien nun eine öffentliche Gefahr ist oder nicht, sollte man sich zuerst informieren, welche neuen Regeln es gibt. Die drastische Regel betrifft die Anbieter von Glücksspielen und von Online Casinos. Es gilt ein fast uneingeschränktes Werbeverbot für Glücksspiele. Das Werbeverbot betrifft alle Medien, vorrangig jedoch die Werbung über Fernsehsender. Laut den neuen Regeln darf die Werbung nur noch zwischen ein Uhr und fünf Uhr morgens ausgestrahlt werden. Scheinbar wird davon ausgegangen, dass zu dieser Zeit sehr wenig Personen vor dem Fernseher sitzen – und schon gar keine Jugendlichen.
Hinzu kommt ein Verbot von glücksspiel-bezogenen Sponsoring und Boni. Hierdurch geraten insbesondere Sportvereine in finanzielle Nöte. Schließlich erhielten diese von den Glücksspielanbieter eine nicht unerhebliche Menge Geld für das Sponsoring. In diesem Zusammenhang wird natürlich stark moniert, dass alle Einschränkungen nur für den privaten Sektor gelten. Staatliche Glücksspielanbieter sind von allen Vorschriften, inklusive der Werbeeinschränkung, ausgenommen. Dies führt zu Frust unter den Glücksspielanbietern.
Die DGOJ (Dirección General de Ordenación del Juego) ist der Meinung, dass das öffentliche Glücksspiel keine Gefahr darstellt.
Nur geringer Anteil von problematischem Spielverhalten
Laut DGOJ liegt in der gesamten Bevölkerung Spaniens nur ein Prozentsatz von 0,5 vor, die ein problematisches Verhalten aufweist. Aus diesem Grund kann die DGOJ den neuen Regeln nicht wirklich zustimmen, da die Bevölkerung nicht vor einer Gefahr geschützt werden muss. Ein ähnliches Ergebnis erzielte eine neue Studie, die für Spanien durchgeführt wurde. Laut dieser Studie liegt der Anteil der Spieler, die ein problematisches Verhalten zeigen, sogar nur bei 0,3 Prozent.
Infolge dieser Studie kam das Ergebnis zustande, dass fast alle Spieler bei staatlichen Anbietern ihr Glück testen. Die Online Casinos und weitere Glücksspielanbieter scheinen in der Beliebtheit relativ weit unten zu stehen. So kam es zustande, dass die Unternehmen ONCE und SELAE ungefähr knapp 70 Prozent aller Glücksspieleinnahmen ausmachen. Das verdeutlicht, dass in Spanien keinesfalls die Gefahr besteht, dass die Einwohner an einem illegalen Glücksspiel teilnehmen.
Europäischer Glücksspielverband mischt sich ein
Nicht nur der DGOJ kritisiert die neuen Glücksspielregeln. Es hat sich bereits der Europäische Glücksspielverband EGBA eingemischt und das Vorgehen kritisiert. Der Hauptgrund liegt darin, dass die staatlichen Glücksspielanbieter den neuen Regeln nicht unterliegen, die privaten Anbieter jedoch schon. Dies ist nicht nur für jede Privatperson unfair. Der EGBA hat die Regierung bereits im letzten Jahr aufgefordert, die neuen Regeln zu überdenken. Schließlich liegen in Spanien die härtesten Regeln vor. Diese noch einmal zu verschärfen, sieht auf den ersten Blick nicht sehr sinnvoll aus.
Zu bedenken wäre das EU-Recht, nach dem jedes in Europa ansässige Glücksspielunternehmen das Recht hat, seine Dienste in der EU anzubieten. Die Frage stellt sich nur, wie das durchgeführt werden soll, wenn keine Werbung betrieben werden darf. In diesem Fall kommen nur die staatlichen Anbieter zum Zug. Dies verstoße laut EGBA gegen die Dienstleistungsfreiheit, die in Europa gilt.
Sind private Online Casinos unsicher?
Private Online Casinos sind keinesfalls unsicher. Für alle Spieler ist nur wichtig, dass es sich um ein Online Casino mit Lizenz handelt. Die Lizenzbestimmungen sichern die Spieler bereits sehr stark ab. So dürfen nur Erwachsene ein Konto eröffnen und eine Auszahlung wird immer über die Zahlungsmethode vorgenommen, über die ein Einzahlung durchgeführt wurde. Mit dieser Idee wird verhindert, dass Geldwäsche durchgeführt wird.
Ein ebenso wichtiger Beweis, dass es sich um ein seriöses Casino handelt, sind die Möglichkeiten der Limits. Diese können von den Spielern selbst beschlossen und festgesetzt werden. So kann jeder selbst festlegen, welchen Einsatz er sich leisten kann. Hinzu kommen Sitzungs- und Verlustlimits. Zudem präsentieren viele Online Casinos wertvolle Informationen, wie man ein verantwortungsloses Spielverhalten erkennt. Manch andere bieten Hilfe über Organisationen an oder veröffentlichen einen Fragebogen, um sein eigenes Verhalten zu erkunden.
Zwar bieten auch Online Casinos einen Bonus an, der jedoch keinesfalls als Risiko angesehen werden kann. Natürlich ist mit diesem ein gewisser Reiz verbunden, eine höhere Summe einzuzahlen. Trotzdem kann jeder selbst entscheiden, welchen Betrag er einsetzt. Die meisten Casinos gewähren den Bonus bereits ab einer Einzahlung von 10 oder 20 Euro. Wer sich entschlossen hat, Bestandskunde zu werden, kann in Zukunft von kostenlosen Freispielen profitieren.