Veröffentlicht am 17. November 2021
Die Niederlande ist eines der wenigen Länder, in denen Online Glücksspiele erst vor Kurzem legalisiert wurden. Genau genommen dürfen Online Casinos erst seit dem ersten Oktober ihr Sortiment anbieten. Hierfür ist natürlich eine Lizenz erforderlich. Wer nun vorab ohne Lizenz sein Casino präsentiert, muss mit erheblichen Konsequenzen rechnen. Zumindest werden es ab sofort vermehrt Kontrollen geben. Exakt soll es 25 bestimmte Anbieter treffen.
KSA möchte 25 Online Anbieter öfter kontrollieren
Die niederländische Aufsichtsbehörde hat vor wenigen Tagen angekündigt, dass sie ab sofort mehrere Glücksspielanbieter regelmäßig kontrollieren wird. Um welche Anbieter es sich hierbei handelt, wurde nicht bekannt gegeben. Es wurde lediglich mitgeteilt, dass es sich um 25 bestimmte Online Casinos handeln soll, die künftig öfter kontrolliert werden. Mit Sicherheit wird die KSA jedoch die Glücksspielanbieter nicht grundlos heraussuchen. Experten gehen selbstverständlich von einer Vermutung aus:
Niederlande möchte nur 40 Online Glücksspielanbietern eine Lizenz vergeben. Um diese Lizenz werden sich höchstwahrscheinlich bekannte und namhafte Anbieter beworben haben. Noch ist es so, dass lediglich 10 Glücksspielanbieter eine Lizenz erhielten und somit ihre Spiele anbieten dürfen. Im Endeffekt läuft eine zeitlich ungleichmäßige Vergabe der Lizenz unfair ab. Die Spieler werden sich bei den erstlizenzierten Anbietern anmelden, sodass die zweitlizenzierten Anbieter kaum Kunden erhalten. Ob einige Spieler zu den frisch lizenzierten Anbietern wechseln werden, verrät erst die nahe Zukunft.
Aus diesem Grund befürchtet die KSA, dass trotz fehlender Lizenz einige Glücksspielanbieter bereits jetzt ihr Online Casino in den Niederlande präsentieren werden. Viele Glücksspielkonzerne rechnen womöglich mit einer Lizenz, weshalb sie ein vorzeitiges Anbieten riskieren. Solch ein Vorgehen sollten sich die Anbieter gründlich überlegen, da nicht nur die Glücksspielanbieter selbst mit einer Strafe rechnen müssen.
Vertragspartner müssen ebenfalls mit Konsequenzen rechnen
Die Aufsichtsbehörde warnt jedoch nicht nur die Glücksspielanbieter selbst, sondern auch deren Vertriebspartner. Welche Vertriebspartner gemeint sind, wird ebenfalls nach wie vor geheim gehalten. Es kann in diesem Zusammenhang davon ausgegangen werden, dass es sich um Zahlungsdienstleister oder um Provider handelt. Im Endeffekt können alle Unternehmen betroffen sein, die in irgendeiner Art und Weise mit den Glücksspielanbietern zusammenarbeiten und so mit verantwortlich sind, dass ein nicht lizenziertes Online Casino im Internet erscheint.
Mit welcher Strafe der Betreiber des Online Casinos rechnen muss, wurde nicht erörtert. Die KSA hat jedoch öffentlich klar gemacht, dass sie kein eigenmächtiges Anbieten von Online Casinos akzeptieren wird. Der Meinung der KSA zufolge können Spieler nur bei einem lizenzierten Anbieter in einem sicheren Rahmen spielen. Der öffentlichen Stellungnahme ist zudem zu entnehmen, dass laut KSA nur die lizenzierten Glücksspielanbieter eine Spielsucht bei ihren Kunden erkennen würden.
Somit könnten Glücksspielfans die Idee entwickeln, dass alle Anbieter ohne Lizenz unseriös sind. Das trifft aber nicht zu. Es fehlen immer noch 30 Lizenzen, die von der KSA nicht vergeben wurden. Würde ein Glücksspielanbieter in ein paar Wochen die Lizenz erhalten, würde er aufgrund der öffentlichen Mitteilung der KSA bis dahin als nicht sicher gelten. Das irritiert nicht nur die Spieler, ein vorzeitiges Anbieten von sicheren Online Casinos könnte zur Konsequenz führen, dass diese in ein paar Wochen keine Lizenz erhalten. Welche Strafe die Vertriebspartner erwartet, kann nicht abgeschätzt werden. Hierzu hat sich die KSA nicht geäußert.
Bekannte Glücksspielanbieter erhielten noch keine Lizenz
Zwar hält sich die KSA auch bedeckt, wenn es um die Glücksspielanbieter gibt, die bereits eine Lizenz erhielten. Deshalb weiß kaum jemand, welche weltweit bekannten Anbieter bislang tätig sein dürfen. Bekannt ist lediglich, dass einige Glücksspielanbieter noch auf eine Lizenz warten: LeoVegas, 888 Holdings und Kindred. Obwohl es sich hierbei um seriöse Anbieter handelt, die nicht nur Slots, sondern auch die klassischen Casinospiele wie Roulette und Poker anbieten, dürfen sie noch nicht tätig werden.
Die Frage ist jedoch, inwiefern solch große und bekannte Anbieter kontrolliert werden. Die KSA kann davon ausgehen, dass solche Anbieter früher oder später eine offizielle Lizenz erhalten. Je mehr dieser seriösen Anbieter nun kontrolliert und womöglich als Anbieter für immer ausscheiden, umso weniger Lizenzen bleiben übrig. Das könnte dazu führen, dass sich das Angebot der legalen Online Casinos in Niederlande erheblich reduzieren wird. Ob damit der Sinn der Legalisierung erfüllt werden kann, sei dahin gestellt. Je geringer das offizielle Angebot ausfällt, umso eher greifend die Spieler zu nicht lizenzierten Glücksspielanbietern. Damit könnte der Kanalisierungsauftrag definitiv hinfällig sein.