Während Hunderte Aussteller und Tausende Besucher gerade in Las Vegas für die Global Gaming Expo 2019 zu Gast sind, kämpft die Regulierungsbehörde des Bundestaates Nevada offenbar dafür, dem Casino-Unternehmer Steve Wynn (77) die Glücksspiel-Lizenz zu entziehen. Zusätzlich dazu soll der Milliardär aufgrund seines mehrfachen Fehlverhaltens eine empfindliche Geldstrafe aufgebrummt bekommen.
Wynn laut Regulierungsbehörde ungeeignet und unerwünscht
Quasi im Schatten der aktuell stattfindenden Global Gaming Expo 2019 in Las Vegas hat sich in Nevada ein echter Sturm zusammengebraut. Der trifft vor allem den Glücksspielriesen der Wynn Resorts bzw. genauer: Steve Wynn. Den Gründer und ehemaligen CEO des Unternehmens. Wynn musste sich in der Vergangenheit mehrfach Klagen aufgrund von sexueller Belästigung anhören und hat im Zuge dieser ganzen Welle an Klagen schon vor einigen Monaten das Amt als CEO der Wynn Resorts niedergelegt.
Schon damals wurde zudem das Unternehmen mit in die Verantwortung gezogen. In Nevada mussten die Wynn Resorts rund 20 Millionen US-Dollar Strafe zahlen, weil sie den Beschwerden der Mitarbeiter wegen des sexuellen Fehlverhaltens des CEOs nicht nachgekommen sind. In Massachusetts musste der Konzern deshalb sogar 35 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Doch damit nicht genug: Die Regulierungsbehörden Nevadas wollen auch Steve Wynn nicht so einfach davonkommen lassen und forderten jüngst, diesem die Glücksspiel-Lizenz zu entziehen.
Mehrfach gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen
In einem 23-seitigen Bericht hat sich die Regulierungsbehörde Nevadas jetzt an die Gambling Commission gewandt und erklärt, weshalb der Milliardär nicht mehr im Casino-Bereich aktiv sein sollte. So hätte dieser mehrfach gegen die gesetzlichen Vorgaben verstoßen und damit gezeigt, dass er ungeeignet dazu sei, in der Glücksspielbranche zu agieren. Auch deshalb, weil die Glücksspielbranche in Nevada noch einen guten Ruf genieße und dieser nicht durch einzelne Akteure wie eben Wynn ruiniert werden soll. Konkret heißt es in dem Bericht: „Steve Wynn versäumte es, Diskretion und zuverlässiges Urteilsvermögen bei der Vermeidung von Vorfällen zu zeigen, die sich negativ auf den Ruf des Bundestaates Nevada ausgewirkt haben und der Entwicklung der Glücksspielindustrie schädigten.“
Insgesamt fünf Punkte werden dem Casino-Unternehmer von der Regulierungsbehörde zur Last gelegt. So soll dieser generell gegen die Unternehmenspolitik verstoßen haben, als er sexuellen Kontakt zu untergeordneten Mitarbeitern gesucht habe. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um einvernehmlichen Kontakt gehandelt habe oder nicht. Zusätzlich dazu wird dem ehemaligen Boss vorgeworfen, seine Rolle als CEO ausgenutzt zu haben und nicht zu einer festgesetzten Anhörung durch die Behörden erschienen zu sein. Obwohl Wynn selber bereits vor einigen Monaten seine Anteile an den Wynn Resorts veräußerte, besitzt der Gründer noch immer eine Glücksspiellizenz in Nevada. Genau die soll ihm entzogen werden, um sicherzustellen, dass Wynn hier nicht mehr im Glücksspielbereich tätig werden kann. Geplant ist zudem eine Geldstrafe, die bei einem geschätzten Nettovermögen von rund 3,1 Milliarden US-Dollar für Wynn aber auf jeden Fall zu verkraften sein dürfte. Dennoch ist damit zu rechnen, dass die Strafe durchaus empfindlich ausfallen wird.