Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie droht der Wirtschaft in Las Vegas eine enorme Schieflage. Die ist sogar so bedrohlich, dass der Gouverneur Steve Sisolak jüngst erst einen neuen Gesetzesentwurf unterzeichnete. Demnach sollen die Unternehmen künftig besser vor Klagen aufgrund einer Corona-Infektion geschützt werden. Zudem, so der Gouverneur, würde das neue Gesetz aber auch die Besucher und Angestellten besser schützen. Als Schutzschild für Unternehmen, die gegen die strengen Corona-Schutzvorgaben verstoßen würden, sei das neue Gesetz aber nicht zu verstehen, so Sisolak.
Corona: Harte Zeiten für Wirtschaft in Nevada
Die Corona-Pandemie hat die USA weiterhin fest im Griff. Noch immer sind die Infektionszahlen in den Vereinigten Staaten massiv. Kein anderes Land hat mit einer so hohen Infektionsrate zu kämpfen wie die Amerikaner. Das wirkt sich unweigerlich auf die Wirtschaft des Landes aus. In Nevada, insbesondere in Las Vegas, fehlen Einnahmen im Tourismus. Denn in diesen Zeiten ist kaum jemand bereit, für Black Jack, Roulette oder Spielautomaten die Reisestrapazen und Gefahren auf sich zu nehmen. Die Folge: Die Wirtschaft Nevadas befindet sich in einer enorm schlechten Ausgangslage.
Aus diesem Grund hat der Gouverneur Steve Sisolak jetzt ein neues Covid-19-Haftungsgesetz unterzeichnet. Das soll die Unternehmen aus der Wirtschaft davor bewahren, von Klagewellen aufgrund von Corona-Infektionen heimgesucht zu werden. Allerdings gilt das Gesetz nur für die privaten Unternehmen, nicht aber etwa für Schulen oder Gesundheitsdienste. Konkret gewährt das Gesetz diesen Unternehmen Immunität gegenüber Ansprüchen, die von Gästen oder Arbeitnehmern nach einer Corona-Infektion geltend gemacht werden könnten. Sisolak erklärte, dass es in diesem Fall nicht um das Wachstum von Las Vegas gehen würde. Stattdessen stünde das wirtschaftliche Überleben von Nevada auf dem Spiel.
Warnung an Casinos: Kein Freifahrtschein
Sisolak machte im Rahmen seiner Unterschrift klar, dass das neue Gesetz für Unternehmen nur dann greifen werde, wenn sich diese an die Schutzverordnungen halten würden. Es ginge dabei nicht nur um den Schutz der Unternehmen, sondern um den Schutz der gesamten Industrie und Wirtschaft. Und damit auch um den Schutz der Arbeitnehmer. Aus diesem Grund würden die Unternehmen im neuen Gesetz auch dazu verpflichtet werden, mögliche Strategiepläne gegen die Corona-Pandemie zu entwickeln. Sisolak erinnerte in diesem Zusammenhang noch einmal an die geltenden Schutzregeln, zu denen unter anderem ein Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen Mitarbeitern und Gästen gehört. Das Gesetz würde keinen Schutz für die Unternehmen bieten, die es versäumen würden, ihren Mitarbeitern und Gästen ausreichend Sicherheiten zu bieten, so der Gouverneur.
Dass Sisolak in Las Vegas derzeit so stark durchgreift, kommt nicht ohne Grund. Erst vor einigen Tagen verstarb ein Mitarbeiter des Caesars, nachdem er sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert hatte. Die größte Gewerkschaft des Landes, die Culinary Union, reichte deshalb Klage gegen die Casinos in Las Vegas ein und wirft diesen einen mangelnden Umsatz der Schutzmaßnahmen vor. Die Tochter des Verstorbenen ist dabei als Nebenklägerin aufgeführt. Wie Caesars bereits mitteilte, sei der Mann mit weiteren Angestellten des Unternehmens in Kontakt gewesen. Diese hätte man in Quarantäne versetzt.
Gewerkschaften befürworten Gesetzespläne
Obwohl die Stimmung zwischen Branche und Gewerkschaften somit aktuell nicht als sonderlich gut bezeichnet werden kann, unterstützen diese die neuen Gesetzespläne der Politik. Laut Sisolak hätte die Culinary Nation sogar aktiv am Gestalten des Entwurfs mitgearbeitet. Ebenso befürwortet wird der neue Entwurf vom US-amerikanischen Glücksspielverband American Gaming Association (AGA). Dieser ließ verlauten, dass man sich dank des neuen Gesetzes auf eine nachhaltige Erholung fokussieren könne. Zudem würden die Betreiber besser geschützt, die sich aufgrund der Corona-Krise derzeit ohnehin in einer angeschlagenen Situation befinden würden.
Kritik gab es derweil vor allem aus dem Gesundheitssektor. Hier wurde bemängelt, dass für die Mitarbeiter in Krankenhäusern derzeit kein entsprechender Schutz zur Verfügung gestellt wird. Und das, obwohl die Angestellten hier schon seit Beginn der Pandemie an der Front kämpfen würden. Ob das Gesetz möglicherweise noch einmal ausgeweitet wird, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen.