Als letztes Jahr der Deutsche Glücksspielstaatsvertrag ins Leben gerufen wurde, haben sich die meisten sehr gefreut. Immerhin konnte so in Deutschland endlich legal an einem Online-Casino teilgenommen werden. Damit das Gesetz in Kraft treten konnte, musste die Mehrzahl aller Bundesländer zustimmen. Was jedoch viele nicht wissen: Die Bundesländer mussten ein eigenes Glücksspielgesetz festsetzen, wodurch in jedem Bundesland andere Regeln gelten. Als eines der letzten Bundesländer reagierte nun Thüringen und setzt eine Monopolstellung fest.
Keine Lizenzen an private Anbieter
Bereits letztes Jahr im November wurde bekannt gegeben, dass Thüringen das bestehende Spielbankgesetz ändern möchte. Dieser Plan konnte in dieser Woche vollendet werden und das Gesetz wurde wie folgt umbenannt: Thüringer Gesetz über Spielbanken und Online-Casinos. Doch was bedeutet es im Detail? Mit dem neuen Gesetz hat das Land für sich selbst eine Monopolstellung erschaffen, da private Glücksspielanbieter keine Lizenz erhalten.
Thüringen hat sich für das Monopol entschieden, um einen hohen Spielerschutz sicherzustellen und um gleichzeitig Kinder und Jugendliche vor Glücksspielen zu schützen. Zudem möchte Thüringen eine hohe Sicherheit vor Spielsucht gewährleisten. Damit das alles nach Plan läuft, darf nur das Land selbst Online-Glücksspiele anbieten. In erster Linie denkt das Bundesland hierbei an die Thüringer Staatslotterie. Diese befindet sich komplett in der Hand des Landes. Allerdings scheint die Entscheidung noch nicht gefallen zu sein, da einer aktuellen Pressemeldung zufolge auch andere Lösungen infrage kommen.
Um die festgesetzte Spielersicherheit zu erreichen, möchte das Land zum Beispiel Einschränkungen bei der Glücksspielwerbung festsetzen.
Könnte Roulette angeboten werden?
Der Deutsche Glücksspielstaatsvertrag erlaubt keinem Online-Casino, Roulette anzubieten. Generell sind Livespiele bis auf eine Ausnahme verboten. Diese Ausnahme lautet Live-Poker. Zugleich müssen Sportwetten und andere Glücksspiele voneinander getrennt angeboten werden, weshalb nicht mehr beide Bereiche in einem Online-Casino zum Zug kommen dürfen. Allerdings bietet der Deutsche Glücksspielstaatsvertrag den Bundesländern die Möglichkeit, eigene Vorschriften zu erlassen.
Zu solchen Vorschriften zählt zum Beispiel das Angebot von Roulette. Ob Thüringen über ein eigenes Online-Casino auch Roulette anbieten wird, ist nicht sicher. In Thüringen wurde das Glücksspiel bisher streng gehandhabt, da auch für Kleinlotterien und Tombolas immer eine Genehmigung benötigt wurde. Diese wurde teilweise jedoch über das bisherige Glücksspielgesetz abgegeben. Welche Spiele in Zukunft online vorhanden sein werden, lässt sich aber nicht abschätzen. Es könnte aber sein, dass das Thüringer Finanzministerium einen Antrag auf Erteilung einer Glücksspiellizenz stellt.
In diesem Fall würden die Einnahmen des Online-Casinos dem Bund zugespielt. Das wäre jedoch nur der Fall, wenn das Online-Casino dem Land gehört. In Zukunft wäre es möglich, dass auch Anbieter aus anderen Bundesländern ihr Sortiment in Thüringen anbieten. Das kann jedoch erst dann passieren, wenn die Glücksspielbehörde ihre Arbeit aufgenommen hat und länderübergreifende Lizenzen vergibt.
Wer darf beim landeseigenen Online-Casino spielen?
Legt ein Bundesland ein eigenes Glücksspielgesetz fest, so gelten die darin enthaltenen Regeln und Vorschriften auf jeden Fall für diejenigen, die in diesem Bundesland leben. Das bedeutet, dass die Einwohner eines Landes nur bei den Online-Casinos spielen dürfen, die eine Lizenz für das betreffende Bundesland besitzen. Auf Online-Casinos dürfen die Spieler normalerweise nicht zugreifen.
Eine weitere Frage stellt sich in diesem Zusammenhang: Dürfen Einwohner eines anderen Landes auf das Online-Casino zugreifen? Diese Frage lässt sich wahrscheinlich pauschal nicht beantworten. Auch in diesem Bereich dürfen die Länder eigene Regeln und Vorschriften erlassen. Wichtig ist jedoch, dass sich ein neuer Spieler immer identifizieren muss, damit er überhaupt ein eigenes Spielerkonto anlegen darf. Spätestens während dieses Vorgangs wird dem Spieler mitgeteilt, ob er ein eigenes Konto eröffnen darf oder nicht.
Worauf sollte bei der Wahl des Online-Casinos noch geachtet werden?
Bei der Wahl des Online-Casinos sollte darauf geachtet werden, ob eine hohe Sicherheit vorliegt. Thüringen möchte zum Beispiel allen Spielern ermöglichen, sich selbst zu sperren. Solch eine Sperre haben auch ausländische Betreiber von Online-Casinos. Zudem bieten die meisten Casinos an, ein Einsatz- oder Verlustlimit festzusetzen. Solche Limits funktionieren aber nur dann, wenn sich der Spieler selbst daran hält. Sollte er bei mehreren Casinos spielen und bei jedem Anbieter ein Limit nutzen, wäre der Sinn des Limits verfehlt.
Zusätzlich zum Spielerschutz sollte ein Online-Casino die eigenen Geschäftsbedingungen immer ausführlich und transparent darstellen. Hier sollten keine Fragen offenbleiben. Falls doch Fragen bleiben, sollte sie der Kundendienst sehr ausführlich beantworten können. So sollte ein Anbieter von Spielautomaten immer die Auszahlungsquote angeben, damit jeder Spieler den eventuellen Gewinn besser abschätzen kann.
Wer sich für einen Casino Bonus entscheidet, sollte auf faire Bedingungen achten. An einen Geldbonus sind immer Umsatzbedingungen geknüpft. Je geringer diese ausfallen, umso eher lassen sie sich erreichen.
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