Der Ukraine-Krieg wirkt sich nicht nur auf die europäische Wirtschaft aus. Auch die Glücksspielbranche bleibt hiervon nicht verschont: Viele Anbieter reagieren auf ihre eigene Art und Weise auf den Krieg, weshalb es teilweise zu Einschränkungen und weiteren Änderungen kommt. Dies wichtigsten Auswirkungen möchten wir jetzt erläutern:
FC Schalke 04 beendet Sponsoring mit Gazprom
Ein Sponsorvertrag kommt beiden Seiten zugute: Der Glücksspielanbieter oder Sportwettenanbieter hat über den Sponsorvertrag das Recht auf Werbung, zum Beispiel wenn ein Verein ein eigenes Stadion besitzt. In diesem Fall werden Banner des Sponsors aufgehängt. Es ist aber auch möglich, dass die Spieler ein Trikot mit dem Namen oder einem Motiv des Sponsors tragen. Auch hierdurch erhöht sich der Bekanntheitsgrad des Unternehmens, da besonders bei höheren Ligen die Spiele im Fernsehen übertragen werden.
Die Vereine erhalten im Gegenzug eine finanzielle Unterstützung, die per Vertrag fest vereinbart wird und den Verein unterstützt. FC Schalke 04 zum Beispiel hat seit 2007 pro Jahr neun Millionen Euro von Gazprom erhalten. Sobald der Verein aufgestiegen wäre, hätte sich der Betrag sogar auf 15 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Auf diese Summe verzichtet der Verein nun aufgrund des Ukraine-Krieges. Als neuer Sponsor wurde Vivawest bekannt gegeben, ein Wohnungsunternehmen aus Gelsenkirchen, das jedoch nur 4,5 Millionen Euro pro Jahr bezahlt.
PokerStars hat eigene Tour auf Herbst verschoben
PokerStars organisiert seit Jahren die European Poker Tour, die neben der WSOP das beliebteste Turnier darstellt. Die European Tour ist das Gegenstück der WSOP und findet in Europa statt. Eigentlich hätte es am 18. März in Sotschi beginnen sollen, einer Stadt, die am Schwarzen Meer liegt. Das Turnier hätte zudem bis einschließlich 27. März laufen sollen. Aufgrund des Ukraine-Krieges ist dieses Turnier nicht mehr möglich, weshalb PokerStars einen neuen Termin für den Herbst angesetzt hat.
Ob das Turnier im Herbst tatsächlich stattfindet, ist noch nicht sicher. Einerseits hängt dies von der weiteren Entwicklung ab. Auf der anderen Seite hat PokerStars veröffentlicht, dass sich das Unternehmen komplett aus Russland zurückzieht. Dies geschieht auf Drängen zahlreicher Spieler, weshalb PokerStars zugleich dem Beispiel anderer Unternehmen folgt. Somit könnte es sein, dass ein anderer Ort für das Turnier im Herbst gesucht wird.
Aristocrat beendet Online Spiele in Russland
Der australische Glücksspielanbieter Aristocrat hat bisher in Russland Online Glücksspiele angeboten. Diese wurden kurz nach dem ersten Angriff auf die Ukraine entfernt. Zugleich hat sich das Unternehmen darum bemüht, seine in der Ukraine arbeitenden Mitarbeiter aus dem Kriegsgebiet zu holen. Mehr als zwei Drittel konnten bereits umziehen. Zugleich hat Aristocrat angekündigt, dass es für seine 1000 Mitarbeiter einen anderen Standort in Polen gesucht hat.
Russische Spieler erhalten keinen Pass für Malta
Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland wirkt sich auch auf Casinos vor Ort aus. So hat die maltesische Regierung bekannt gegeben, dass nun an russische Spieler kein EU Pass mehr herausgegeben wird. Dieser wird jedoch benötigt, damit Casinofans aus Russland einreisen und in den maltesischen Casinos spielen können.
Glücksspielbranche sammelt Spenden
Wenn russische Spieler gesperrt werden oder wenn sich Glücksspielanbieter aus Russland zurückziehen, werden die privaten Spieler bestraft. Alternativ hierzu sind bereits einige Glücksspielanbieter dazu übergegangen, Spenden zu sammeln und den Ukrainern zur Verfügung zu stellen. Mit den Spenden soll unter anderem die medizinische Versorgung sichergestellt werden.
Aus diesem Grund hat Entain eine Summe von 60.000 Euro gespendet. Es wurde auch bekannt gegeben, dass Micrograming eine Spende. Über die Höhe wurde jedoch nichts verraten.
Die SBC Gruppe hat 150.000 britische Pfund gesammelt. Parimatch hingegen, ein Unternehmen mit Sitz in Kiew, hat bereits eine Million Euro gespendet. Zusätzlich wurde inzwischen die Initiative „Gaming Industry for Ukraine“ gegründet. Auch diese sammelt Spenden, um Opfern des Ukraine-Krieges zu helfen.
Die schwedische Kindred-Group zeigt ihre Solidarität auf andere Weise und möchte Flüchtlingen einen Job anbieten. Hierzu hat das Unternehmen ein beschleunigtes Bewerbungsverfahren ins Leben gerufen, über das Interessierte schneller zu einem Job gelangen. Abgesehen hiervon bietet Kindred finanzielle Unterstützung beim Umzug und übernimmt Kranken- und Lebensversicherungen.
Wirkt sich der Ukraine Krieg generell auf das Spielen in Online Casinos aus?
Derzeit sieht es nicht so aus, als wenn generell Glücksspielfans von den Kämpfen zwischen der Ukraine und Russland betroffen sind. Die meisten Online Casinos ziehen sich lediglich aus Russland zurück, halten aber ihr Angebot in anderen Ländern aufrecht. Lediglich auf gewisse Turniere vor Ort hat sich der Krieg bereits ausgewirkt. Die Glücksspielanbieter unternehmen jedoch alles, um das gewohnte Sortiment nicht ändern zu müssen und weiterhin den gleichen Spielspaß mit Casinospielen und Slots zu bieten.