Jede Medaille hat zwei Seiten, so auch der Deutsche Glücksspielstaatsvertrag. Sowohl Glücksspielfans als auch Glücksspielanbieter haben sich darüber gefreut, dass Online Spiele in Deutschland endlich legalisiert wurden. Allerdings steht die mit dem Staatsvertrag verbundene Steuer unter starker Kritik. Experten rechnen in diesem Zusammenhang mit erheblichen Problemen, die sich nicht nur auf eine Reduzierung des Gewinns beziehen. Einige Glücksspielanbieter haben sich deshalb zu einem besonderen Schritt entschieden: Bei GGPoker wird die Steuer nicht auf die Spieler abgewälzt.
Finanzielle Vorteile für deutsche Spieler bei GGPoker
Obwohl die neue Steuer für alle Glücksspiele anfällt, sieht sich die Pokergemeinschaft selbst in einer Sonderposition. Würde von jedem Einsatz die Steuer in Höhe von 5,3 Prozent abgezogen werden, würde sich der Einsatz verringern. Das bedeutet, dass sich automatisch der Gewinn bei Poker Spielen verringert, da der Gewinn immer im Zusammenhang mit den Einsätzen liegt. Nachdem GGPoker aufgrund des im letzten Jahr in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrages die Steuer von den Einsätzen abgezogen hat, führte das zu einigen Veränderungen.
Viele Spieler zogen sich aus der Poker-Community zurück oder liefen zu illegalen Angeboten über. Das ist natürlich nicht im Sinne des Glücksspielstaatsvertrages. Um die Kunden wieder zurückzubekommen und treue Kunden nicht zu verlieren, entschied sich der Anbieter GGPoker dafür, die Steuer nicht von den Einsätzen der Spieler abzuziehen. Somit steht wieder jedem Spieler – zumindest in Deutschland – der Einsatz zur Verfügung, den dieser auch einzahlt. Das führt dazu, dass sich im Falle eines Gewinns dieser nicht reduziert.
Allerdings kann es sich kein Anbieter leisten, die Steuer selbst zu bezahlen. Deshalb hat sich GGPoker etwas einfallen lassen, um die deutsche Glücksspielsteuer begleichen zu können: Es wurden neue Abzüge kreiert.
Auf Turniergewinne gibt es eine Abgabe
Beim Rake handelt es sich sozusagen um die Gebühr, die der Betreiber eines Pokerraums berechnet, um eigene Kosten bestreiten zu können. Dieser Rake wurde von GGPoker in bestimmten Bereichen erhöht oder gar neu definiert. Der Poker-Anbieter gibt jedoch zu verstehen, dass er damit keinesfalls seinen eigenen Gewinn erhöht. Vielmehr soll der Rake dazu verwendet werden, die entstandene Steuer zu bezahlen. Das bedeutet somit, dass ein Pokerspieler drei Prozent seines Gewinns verliert, den er über ein Turnier erspielt hat. Verlierer eines Turniers hingegen müssen keine Gebühr bezahlen.
Es gibt jedoch weitere Ideen, die GGPoker entworfen hat. So unterliegen auch Bounty-Preise der neuen Gebühr. Ebenfalls gilt bei GGPoker, dass Spin- und Goldversicherungsgewinne von der neuen Gebühr betroffen sind. Ausgenommen hiervon sind Tickets und Seats. Nachdem die Gebühr nur drei Prozent beträgt, fallen die Kosten für die Spieler immer noch geringer als die Steuer von 5,3 Prozent aus. Deshalb ist GGPoker davon überzeugt, dass die Spieler von der neuen Idee profitieren.
Sit&Go Games ebenfalls günstiger
Auf Turniere und Sit&Go Games fällt in Deutschland ebenfalls die Steuer von 5,3 Prozent an. Diese wird zwar nicht komplett von GGPoker übernommen, aber immerhin trägt das Unternehmen 2,3 Prozent, sodass für den Spieler nur noch drei Prozent übrig bleiben. Auch damit hofft der Pokeranbieter, dass er Bestandskunden behält. Damit kein Spieler über die vielen Änderungen den Überblick verliert, weist der Pokerspezialist vor jedem Spiel noch einmal auf die Änderungen hin.
Ob die bisher herausgenommenen Spielvarianten erneut möglich werden, hat GGPoker noch nicht bekannt gegeben. Viele Spieler hoffen wahrscheinlich darauf, dass die entfernten Spielarten wie Highroller-Turniere wieder möglich werden. Geschieht dies, verringert sich die Gefahr, dass Spieler zu illegalen Angeboten greifen.
Die Poker-Community sind jedoch nicht die einzigen Spieler, die einen Nachteil aus der deutschen Steuer ziehen. Diese muss auf jedes Glücksspiel berechnet werden, sodass sich bei allen der Gewinn reduziert: Roulette, Slots und weitere Kartenspiele sind betroffen.
So reagieren Anbieter von Slots
Bereits vor dem Inkrafttreten des deutschen Glücksspielstaatsvertrages haben Experten eine Befürchtung geäußert: Die Auszahlungsrate der Spielautomaten wird sich verringern. Immerhin müssen alle Online Casinos die deutsche Steuer abführen. Um auf dieser nicht sitzen zu bleiben, wird sie auf den Spieler abgewälzt. Das bedeutet, dass sich der Gewinn der Spieler verringert, wenn die Auszahlungsrate nach unten korrigiert wird.
Wer weiterhin von hohen Auszahlungsraten profitieren möchte, sollte mehrere Online Casinos miteinander vergleichen. Immerhin kann es sein, dass sich die Auszahlungsrate bei ein und demselben Slot unterschiedlich gestaltet. So kann ein höherer Gewinn entstehen, obwohl sich die Einsätze nicht erhöhen. Um das versuchen zu können, veröffentlichen alle Online Casinos bei jedem Slot den aktuellen Auszahlungswert. Dazu sind sie laut Gesetz auch verpflichtet. Sollte sich ein Casino nicht daran halten, könnte es sich um einen unseriösen Anbieter handeln.