NRW: Illegales Glücksspiel und Fun-Games-Automaten großes Problem
Jedes Land in Europa und außerhalb Europas unternimmt alles, um den Glücksspielfans ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Aus diesem Grund werden immer wieder die aktuellen Glücksspielgesetze überarbeitet. Bei einigen Ländern, wie Deutschland, läuft es in der Regel so, dass auch die Bundesländer selbst eigene Vorschriften erlassen dürfen. Nordrhein-Westfalen hat schon vor Jahren den Kampf gegen illegales Glücksspiel und gegen Fun-Games-Automaten aufgenommen. Beides wird als problematisch angesehen.
Fun-Games-Spielautomaten stellen bundesweit ein Problem dar
Nordrhein-Westfalen sieht in den Fun-Games-Automaten ein großes Problem. Hierbei handelt es sich um Spielautomaten, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Trotzdem sind sie immer häufiger anzutreffen, und zwar an vielen öffentlichen Örtlichkeiten. Diese sind frei zugänglich, da es sich zum Beispiel um Restaurants und Vereinsheime handelt. Teilweise stehen Fun-Games-Automaten auch in Spielhallen, die eine Lizenz besitzen. Dort stehen sie neben regulierten Glücksspielautomaten und erwecken so den Eindruck, dass sie ebenfalls legal sind.
Doch was sind Fun-Games-Spielautomaten? Diese Art von Glücksspielgeräten wird in der Regel im Ausland produziert. Häufig stammen sie aus China und Osteuropa und sind für weniger als 2.000 Euro zu kaufen. Angesichts dessen, dass diese Spielautomaten einen weitaus höheren Gewinn für den Aufsteller generieren als legale Automaten, hat sich der Kaufpreis schnell amortisiert. Für Spieler stellen diese Automaten jedoch ein sehr hohes Risiko dar.
Jürgen Trumper, der Geschäftsführer des Arbeitskreises gegen Spielsucht, hat die Automaten selbst getestet. Das Ergebnis ist erschreckend.
Hohe Einsätze und kaum Gewinn
Fun-Games-Spielautomaten versprechen einen hohen Gewinn, der entweder in Bargeld oder als Sachpreis ausgegeben wird. Das Problem hier stellt der Einsatz dar. Dieser ist nicht auf kleine Summen begrenzt. Vielmehr können innerhalb weniger Sekunden zum Beispiel 300 Euro eingesetzt werden. Wer solch eine hohe Summe setzt, hofft auf einen großen Gewinn. Doch dieser bleibt meistens aus. Somit bergen diese Spielautomaten ein sehr hohes Risiko in sich, dass eine Spielsucht entwickelt wird.
Genau aus diesem Grund sind diese Automaten seit 2008 in Deutschland verboten. Das Verbot wurde ausgesprochen, da im Jahr 2008 ungefähr 120.000 Automaten in ganz Deutschland standen. Trotzdem wird einer öffentlichen Meldung zufolge seit zwei Jahren festgestellt, dass diese Automaten wieder vermehrt aufgestellt werden. Über aktuelle Überprüfungen diverser Lokale konnte festgestellt werden, dass sich in 44,5 Prozent der untersuchten Lokale illegale Glücksspielgeräte befanden. Hinzu kommt, dass ungefähr jedes dritte Gerät keine Lizenz besitzt. Diese Zahlen stellen einen Grund dar, weshalb in Nordrhein-Westfalen und auch in Hamburg vermehrt Razzien durchgeführt werden.
Reduktion legaler Geräte konnte schuld sein
In den letzten Jahren wurde in Deutschland das Aufstellen von Glücksspielautomaten reduziert. So dürfen in gastronomischen Betrieben nur noch zwei Glücksspielgeräte stehen, anstatt wie bisher drei. Das wird unter anderem als Grund angesehen, weshalb die verbotenen Fun-Games-Automaten wieder vermehrt aufgestellt werden. Zudem wurde das Spielen an legalen Glücksspielgeräten weiter beschränkt. So wurden nicht nur Einsatzlimits kreiert, auch die Spieldauer und die Höhe des Verlustes wurde reduziert. All diese Beschränkungen gehen von den Fun-Games-Automaten nicht aus.
Deshalb rät Trümper dazu, noch strenger gegen die illegalen Geräte vorzugehen. In Nordrhein-Westfalen wird schon seit längerer Zeit verstärkt kontrolliert. Letztes Jahr konnten 217 Spielgeräte sichergestellt werden, die über keine Lizenz verfügen. Insgesamt konnten in 45 Gemeinden Verstöße festgestellt werden. Hierbei wurden auch Fun-Games-Automaten gefunden. Ob das Problem nur über mehr Kontrollen gelöst werden soll oder ob es zu anderen Maßnahmen kommt, steht noch nicht fest. Die Automatenwirtschaft verlangt zum Beispiel, dass die Beschränkungen bezüglich der legalen Automaten gelockert werden. Dann würden die Lokale nicht mehr zu den illegalen Automaten greifen.
Trümper sieht dies jedoch anders und fordert weiterhin, dass die Kontrollen erhöht werden. Ebenso müssten die Mitarbeiter besser geschult werden, um eine Spielsucht zu erkennen. Anders scheint es bei den Online Casinos auszusehen.
Online Casinos sicherer als lokale Angebote vor Ort
Bevorzugen Glücksspielfans Online-Casinos, sind sie zum Teil sicherer als beim Spielen vor Ort. Ein Online-Casino benötigt eine Lizenz, um ihr Sortiment anbieten zu können. Fehlt eine entsprechende Lizenz für das eigene Land, sollte ein anderes Online Casino gesucht werden. Sobald das Konto bei einem seriösen Online-Casino eröffnet wird, steht einem sicheren Spielen mit Slots oder bei Online-Poker nichts mehr im Weg. Das liegt daran, dass jeder Glücksspielanbieter die Möglichkeit bietet, dass sich jeder Spieler selbst sperrt oder ein eigenes Limit beantragt.
Zudem gilt seit dem Inkrafttreten des Deutschen Glücksspielgesetzes pro Spielrunde ein Einsatzlimit. Wer weiter spielen möchte, muss dies explizit bestätigen. Das sichert die Spieler zusätzlich ab. Gleiches trifft auf den Notknopf zu, der jederzeit gedrückt werden kann. All dies wird von den Glücksspielautomaten vor Ort nicht gewährleistet.