Veröffentlicht am 06. August 2021
Ist das Sperrsystem OASIS die erhoffte Verbesserung im Spielerschutz in Deutschland? Genau das wird sich in den kommenden Jahren und Monaten zeigen. Seit dieser Woche ist OASIS offiziell im Einsatz. Deutschlandweit können sich die Veranstalter des Glücksspiels nun beim Regierungspräsidium in Darmstadt um den Anschluss an die Spielersperrdatei bemühen. Hierfür reicht eine reguläre Anfrage aus. Und der Andrang ist enorm: Wie das Regierungspräsidium mitteilt, wurden allein an den ersten beiden Tagen mehr als 3.000 Antragseingänge registriert.
Sperrsystem OASIS startet: Andrang ist riesig
Erst vor rund einem Monat ist in Deutschland der neue Glücksspielstaatsvertrag auch in der Praxis gültig geworden. Ein wichtiger Bestandteil dessen ist ein verbesserter Spielerschutz. Auch, weil künftig alle Spieler von Zuhause aus in den Online Casinos aktiv werden können. Um diesen Spielerschutz zu gewährleisten, wurde das Sperrsystem OASIS eingeführt. Dieses dient als Datenbank für die deutschen Spieler und soll künftig bei der Sperrung der gefährdeten Spieler helfen. Seit dieser Woche können die Veranstalter der Glücksspiele in Deutschland beim Regierungspräsidium in Darmstadt ihren Anschluss an die zentrale Sperrdatei beantragen. Der Andrang ist riesig. Laut Angaben des Regierungspräsidiums gingen allein an den ersten beiden Tagen mehr als 3.000 Anträge ein. Doch was macht OASIS eigentlich so besonders? In erster Linie die Übersicht. Alle Spieler werden zentral in einer Datei erfasst. Diese Erfassung gilt spielformenübergreifend und bundesweit. Ein Spieler mit einer Sperre im Bundesland A kann also nicht einfach in Bundesland B ein anderes Casino besuchen.
Wie das Regierungspräsidium mitteilte, sei aber nicht nur der Andrang der Unternehmen riesig. Auch das eigene Team würde unter Hochdruck an der Bearbeitung der Anträge arbeiten. Das eigens hierfür entwickelte IT-System läuft offenbar stabil. Bereits am Dienstag konnten so die ersten Nutzungsverträge verschickt werden.
System nicht neu: OASIS in Hessen und Rheinland-Pfalz bereits im Einsatz
Wie es von Seiten des Regierungspräsidiums heißt, können die einzelnen Betriebsstätten nun zügig an das Sperrsystem angeschlossen werden. Dem Spielerschutz in Deutschland könne man dadurch noch besser Rechnung tragen. Wirklich neu ist der Ansatz mit OASIS allerdings nicht. Das Sperrsystem wurde bereits vor einigen Jahren vom Regierungspräsidium eingeführt. Umgesetzt wurde es allerdings nur in Spielhallen in Hessen und Rheinland-Pfalz. Somit konnten Spieler aus Hessen oder Rheinland-Pfalz problemlos in ein anderes Bundesland fahren und ihre Einsätze platzieren. Das wird künftig nun nicht mehr möglich sein. Wer einmal gesperrt ist, kann erst einmal an fast allen öffentlichen Glücksspielen nicht mehr teilnehmen. Zu den Ausnahmen gehören allerdings Lotterien. Diese sind auch mit einer Sperre in der Datenbank möglich. Verwaltet wird OASIS direkt vom Regierungspräsidium in Darmstadt.
Was funktioniert OASIS genau?
Als Sperrsystem basiert OASIS auf zwei unterschiedlichen Säulen. Auf der einen Seite können Spieler einen Antrag auf Selbstsperre stellen. Möglich ist es allerdings auch, eine sogenannte Fremdsperre durchzuführen. Diese soll zum Beispiel Angehörigen ermöglichen, ein von der Spielsucht betroffenes Familienmitglied sperren zu lassen. Beim Betreten einer Spielbank, Spielhalle oder eines Wettbüros werden die Daten mit den Daten im Sperrsystem abgeglichen. Genau das Gleiche gilt beim Besuch eines Online Casinos in Deutschland. Ist im Sperrsystem für den jeweiligen Spieler eine Sperre hinterlegt, muss dieser Person das Spiel untersagt werden.