Veröffentlicht am 30. Juni 2021
Die IBIA hat über eine Marktanalyse mehrere Länder untersucht und anschließend gegenüber gestellt. Das Daten- und Marktforschungsunternehmen H2 Gambling Capital war an dieser Analyse beteiligt. Das Ergebnis ist mehr als interessant und Deutschland schneidet nicht so gut ab, wie eigentlich erhofft.
Großbritannien ist laut Studie der Sieger
Als Sieger ging ganz klar Großbritannien hervor. Dieses Land konnte immerhin 91 von 100 Punkten erreichen. Doch was bedeutet das für die Spieler? Die Spieler freuen sich nicht nur, dass in diesem Land die Spielersicherheit groß geschrieben wird. Die Spieler können sich auch über ein sehr umfangreiches Angebot an Wettsporten freuen. Denn die Lizenzvergabe war ebenfalls ein Punkt, der von der IBIA bewertet wurde.
In Großbritannien gibt es im Vergleich zu anderen Ländern eine unbegrenzte Lizenzvergabe. Zugleich konnte eine 99-prozentige Kanalisierungsrate ermittelt werden. Wie das zustande kommt? Womöglich deshalb, weil in Großbritannien die Lizenzen nicht beschränkt werden. Somit gibt es keine Anbieter, die aufgrund einer zu geringen Lizenzanzahl das Nachsehen haben. Kann also jeder Glücksspielanbieter lizenziert werden, kommt es automatisch zu einer hohen Kanalisierung. Die Befürchtung, dass ein zu hohes Maß an illegalen Spielen zustande kommt, entsteht in diesem Fall gar nicht.
Lediglich im Punkt der Besteuerung konnte Großbritannien nur noch den dritten Platz ergattern. Dies muss die Spieler jedoch weniger interessieren. Viel wichtiger ist, dass die britische Aufsichtsbehörde eng mit der IBIA (International Betting Integrity Association) zusammenarbeitet. Hierdurch können sich die Spieler noch sicherer fühlen.
Weitere Sieger der Studie
Auf dem zweiten Platz landete Malta, und zwar nicht deshalb, weil dort viele Glücksspielanbieter angesiedelt sind. Ähnlich wie in Großbritannien gibt es in Malta eine unbegrenzte Lizenzvergabe. Dies ist natürlich sinnvoll, da auf diese Weise viele Glücksspielanbieter ihre Spiele anbieten können. Die Spieler profitieren natürlich von diesem Wettbewerb. Um neue Kunden zu erhalten, müssen sich die einzelnen Anbieter einiges einfallen lassen, zum Beispiel hohe Boni oder Freispiele.
Den dritten Platz erzielte Dänemark, die eine Kanalisierungsrate von 89 Prozent aufweisen konnten. Zudem liegt in Dänemark ein angemessenes Steuermodell vor. Nevada und Schweden sind die nächsten Sieger, die Deutschland deutlich abgehängt haben. Deutschland hat bei dieser Untersuchung nur 75 Punkte erzielt. Das liegt zum Beispiel an dem eingeschränkten Sortiment, das laut neuem deutschen Glücksspielstaatsvertrag angeboten werden darf. Deshalb hat Deutschland im Bereich Regulierung einige Punkte verloren. Aber auch im Bereich Steuern hat Deutschland einiges an Punkten verloren.
Die angedachte und letztendlich umgesetzte Glücksspielsteuer hat in den letzten Wochen an mehreren Stellen zur Kritik und Diskussion geführt. Die sehr hohe Steuer könnte zusammen mit dem eingeschränkten Sortiment die Anzahl der illegalen Glücksspielanbieter nur noch erhöhen.
Der Studie lagen landbasierte und Online Casinos zugrunde
In die Untersuchung floss nicht nur die Regulierung der einzelnen Länder ein. Natürlich wurde das mögliche Sortiment zugrunde gelegt und auch die Steuern und weitere Abgaben wurden einbezogen. Nicht zuletzt wurde die Spielersicherheit untersucht. Insgesamt wurden zehn Bereiche zur Bewertung festgelegt.
Deshalb hat die IBIA auch untersucht, ob eine ausreichende Werbemöglichkeit vorhanden ist und ob bestimmte Wettformen eingeschränkt werden. Natürlich sollen auch ausreichend Integritätskontrollen von den Anbietern durchgeführt und notfalls Protokolle darüber erstellt werden. Obwohl ein Punkt nichts mit der Spielersicherheit zu tun hat, wurde er ebenfalls einbezogen: Lizenzgebühren.
Untersucht wurden nicht nur Länder aus Europa, sondern aus allen anderen Kontinenten. Insgesamt wurden 20 Glücksspielmärkte untersucht. Hieraus den zehnten Platz zu erreichen ist einerseits nicht schlecht, auf der anderen Seite aber auch nicht gut.
Gibt es eine Studie bezüglich Online Casinos?
Die Untersuchung bezog sich scheinbar nur auf Sportwetten. Online Casinos mit Slots und den beliebten Casinospielen wurden nicht untersucht. Wer sich jedoch die Gründe ansieht, weshalb Deutschland so viele Punkte verlor, der versteht, dass diese Nachteile auch auf Online Casinos übergehen. In erster Linie hat die IBIA für Deutschland moniert, dass die Steuer zu hoch ausfällt. Das würde Experten zufolge dazu führen, dass bei Slots die Auszahlungsquote nach unten korrigiert wird.
Natürlich wirkt sich eine zu hohe Glücksspielsteuer auch auf Sportwetten aus. Bemängelt wird jedoch auch, dass in Deutschland die Lizenzen begrenzt werden. Bereits hierdurch würde ein zu geringes Sortiment angeboten werden. Das bedeutet nicht nur, dass den Spielern zu wenig Spiele zur Verfügung stehen. Jeder Anbieter hat eine zu geringe Anzahl an Mitbewerbern, was zu schlechteren Konditionen führen könnte.
Die Spieler von Online Casinos lieben es, wenn immer wieder neue Aktionen präsentiert werden. Solche Aktionen bieten entweder Freispiele ohne Einzahlung oder einen Reloadbonus. Auch das VIP-Programm vieler Casinos ist nicht zu unterschätzen. All dies könnte sich verschlechtern, wenn die Glücksspielanbieter zu wenig Mitbewerber haben.