Man kennt dies bereits von Online Casinos: Spieler können ein eigenes Einzahlungslimit festsetzen, wenn sie ihrem persönlichem Spielverhalten nicht über den Weg trauen. Dass solch ein Limit auch von einer Glücksspielbehörde überwacht werden soll, ist noch relativ neu. Schweden hatte die geniale Idee, ein Einzahlungslimit ins Leben zu rufen, das von der Glücksspielbehörde kontrolliert werden soll.
Spieler in Schweden haben jedoch Möglichkeiten gefunden, diese neuen Bestimmungen zu umgehen.
Strenge Regeln in Schweden
Ab Juli 2020 sollten die Spieler in Schweden nur noch 480 Euro pro Woche in ein Online Casino einzahlen dürfen. Diese neue Vorschrift hat jedoch einzig und allein Sinn, wenn sie auch überprüft werden kann. Exakt daran scheiterte nun die neue Vorschrift, da die Spieler eine Idee entwickelt haben: Sie meldeten sich in diversen Online Casinos an und zahlten somit wesentlich mehr als die vorgeschriebene Grenze ein.
Warum dies funktioniert konnte, lag im System selbst: Die Online Casinos waren dazu angehalten worden, das Einzahlungslimit zu kontrollieren. Dies mag auch funktioniert haben, allerdings mit dem Nachteil, dass die Casinos untereinander nicht zusammen arbeiten. So war es möglich, dass das Einzahlungslimit bei jedem Casino erreicht werden konnte.
Gleichstellungskommission mischt sich ein
Dass die Vorschriften nicht umgesetzt werden können, hätte von Beginn an klar sein müssen. Eine Idee wäre gewesen, dass Spieler automatisch bei anderen Casinos gesperrt werden. In diesem Fall läge die Chance vor, dass die neuen Vorschriften überwacht werden können. Dies war jedoch im neuen Gesetz nicht vorgesehen.
Aus diesem Grund meldete sich nun die Gleichstellungskommission zu Wort. Diese fordert, dass alle Online Casinos zusammenarbeiten. So könnte ein zentrales Register eingerichtet werden, indem alle erforderlichen Daten gespeichert werden. Allerdings sehen Experten darin eine Verletzung sowohl es schwedischen als auch des europäischen Rechts. Ferner könnte mit der Speicherung der Daten der Schutz dieser nicht mehr gewährleistet werden.
Andere hingegen sehen in der Online Überwachung eine Verletzung der Freiheit, die das Internet eigentlich gewähren sollte.
Spieler schützen sich selbst
Interessanterweise nehmen die Spieler selbst die neue Vorschrift ernst – abgesehen von denjenigen, die bewusst mehrere Online Casinos nutzen. Der andere Part der Spieler jedoch meldete sich freiwillig im Selbstausschlussregister Spelpaus an. Diese vermeldeten im Sommer einen Anstieg der gemeldeten Personen. Somit sind dort derzeit mehr als 50.000 Personen registriert, inklusive der 1000 Neuanmeldungen.
Diese Nachrichten verdeutlichen, dass Gesetze und Vorschriften nicht immer zum Erfolg führen. Sehr oft erhöht sich der gewünschte Erfolg, wenn an die Vernunft appelliert wird. Online Casinos haben dies bereits vor Jahren vermutet und bieten auf ihren Seiten diverse Vorschläge an, wie sich die Spieler schützen können. Abgesehen von einer Sperrung und einem Einzahlungslimit könnten sich die Spieler eine Kontopause oder eine Rundenerinnerung zunutze machen. Beides ermöglicht, eine gewisse Zeit lang nicht mehr zu spielen und so kein Geld zu verlieren.
Weitere Schutzmaßnahmen in einem Online Casino
Zwar können Vorschriften, die Schweden erlassen hat, definitiv nachvollzogen werden. Doch Profis haben von einem Einzahlungslimit keinen Nutzen und auch Wenig-Spieler könnten davon enttäuscht sein, wenn sie sich gerade auf einem Glückstrip befinden. Aus dieser Perspektive heraus scheinen die freiwilligen Maßnahmen mehrerer Online Casinos sinnvoller zu sein. Denn eines muss auch beachtet werden: Wer keine Einzahlung mehr leisten darf, der hat auch nicht die Chance, einen Bonus zu erhalten, der an eine Einzahlung gebunden wurde. Diese Tatsache scheint definitiv nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun zu haben.
Wer jedoch das Einzahlungslimit einhält, kann trotzdem gewinnen. Viele Online Casinos bieten auch einen Bonus ohne vorherige Einzahlung an. Ferner gibt es immer wieder Freispiele, die insbesondere Stammkunden geschenkt werden. Auch für diese muss niemand eine Einzahlung vornehmen – die Gewinnchancen liegen jedoch genauso hoch wie nach einer Einzahlung.
Relativ neu hingegen ist die Chance, am Cashback teilzunehmen. In diesem Fall erhalten die Spieler einen Teil ihres Verlustes oder Einsatzes zurück. Diese Möglichkeit bietet zwar noch nicht jedes Casino an. Sollte dies jedoch der Fall sein, sollte es auch genutzt werden.
Andere Glücksspielbetreiber präsentieren auf ihrer Homepage Hilfs-Organisationen, an die sich jeder wenden kann, falls er kein verantwortungsvolles Spielen an den Tag legt. Häufiger ist dies bei den Spielern anzutreffen, die sich auf Roulette und Slots konzentrieren. Dort ist der Reiz des Gewinnens wesentlich höher als zum Beispiel bei Poker oder Baccarat. Zudem handelt es sich bei den erstgenannten Spielen um solche, die keinerlei Vorkenntnisse erfordern. Deshalb werden sie besonders gerne verwendet.